Special
LANDSCHAFT
22
Tonale Zusammenhänge
verstehen
Wir erklären, wie Farb-
und Tonbeziehungen
die Stimmung deiner
Fotos beeinflussen.
Eine Möglichkeit, Wir-
kung zu erzielen, be-
steht darin, den tonalen
Kontrast als Grundla-
ge für die Komposition
zu nutzen. Ein tonaler Kontrast
entsteht, wenn helle und dunkle
Töne nebeneinander gestellt wer-
den. Unsere Augen werden von
den helleren Tönen eines Bildes
angezogen. Wir sehen diese zu-
erst und wandern dann mit den
Augen um den Rest des Bildes
herum; das erzeugt Dynamik in
der Komposition. Wenn wir dazu
neigen, Bilder von unten nach
oben zu „lesen“, erzeugt die Kom-
bi eines dunkleren Vordergrunds
mit einem helleren Hintergrund
einen starken Eindruck von Tiefe.
Diese Prinzipien gelten
gleichermaßen für Farb- und
Schwarzweiß-Bilder, aber wenn
du Schwarzweiß-Aufnahmen
machst, musst du dir darüber im
Klaren sein, dass einige Farben,
wie z. B. Rot und Grün, ähnlich
aussehen, wenn sie in Graustu-
fen umgewandelt werden. Ana-
log-Fotografen verwenden Farb-
filter, um den Kontrast zwischen
ähnlichen Tönen zu erhöhen,
Digitalfotografen können das-
selbe tun, indem sie bei der
Schwarzweiß-Konvertierung
die Farbkanäle optimieren.
Monoton: Da es nichts
gibt, was den großen,
einfarbigen Block auf-
löst, gibt es nichts,
was das Auge erken-
nen kann.
Mehr Kontrast: Hier
bildet der grüne Ad-
lerfarn einen dynami-
schen Kontrast zum
violetten Heidekraut.
Wenn du eine Szene beurteilst,
um zu entscheiden, ob sie für
Schwarzweiß geeignet ist oder
nicht, achte auf eine vollständi-
ge Palette von Tönen, von tiefem
Schwarz bis zu hellem Weiß, so-
wie auf eine markante Textur und
einen „aktiven“ Himmel.
Wenn du in Farbe fotografierst,
musst du die Beziehungen zwi-
schen den Farben berücksichti-
gen. Diese können harmonisch
oder kontrastreich, warm oder
kühl, gesättigt oder gedämpft
sein. Die wichtigste Beziehung
ist Harmonie und Kontrast. Dies
lässt sich am besten an einem
Farbrad erkennen. Nebeneinan-
der liegende Farben, z. B. Blau
und Grün, sind harmonisch, wäh-
rend die gegenüberliegenden
Farben wie Blau und Gelb kont-
rastreich sind. Keine der beiden
Beziehungen ist „besser“ als die
andere, aber harmonische Kom-
binationen sind ruhig, während
kontrastreiche Farben Spannung
erzeugen und dynamischer und
unmittelbarer wirken.
Landschaft in Schwarzweiß
Tonumfang: Kompletter
Tonumfang von tiefem
Schwarz zu hellem Weiß. Dynamik: Der Himmel ist sehr
„aktiv“ und sorgt entspre-
chend für mehr Spannung.
Textur: Der Vordergrund ist
sehr strukturiert und es gibt
kontrastreiche Texturen auf
den Felsen und dem Wasser. Gegenüberstellung: Dunkle
und weiße Töne auf den Felsen
und dem Wasser stehen sich
kontrastreich gegenüber.
Hoher Kontrast
Berücksichtige jedes Element:
Der dunkle Himmel lenkt die
Aufmerksamkeit auf den hel-
len Bereich darunter.
Harmonie: Der dunkle
Vordergrund führt
zu helleren Tönen im
Hintergrund.
Kontrastreiche Helligkeit: Der
Schwerpunkt liegt auf dem
Licht und steht im Kontrast zu
den dunklen Tönen darunter.
Getrennte Ebenen: Die Lichtverhält-
nisse haben dafür gesorgt, dass Vor-
dergrund-, Mittelstrecken- und Hin-
tergrundflächen getrennt bleiben.
Auch die Farbsättigung ist ein
wichtiger Aspekt. Starke, satte
Farben sorgen für kraftvolle, dy-
namische Bilder. Aber anstatt nur
die Sättigung in der Postproduk-
tion zu erhöhen, ist es besser,
nach Farben zu suchen, die
natürlich gesättigt sind.
A
L
I
L
-
ROT
ROT
GELB
-GRÜ
N
GRÜN
Farbrad: Ein Farb-
rad hilft uns, die
Zusammenhänge
zwischen den Far-
ben zu verstehen.
Die Farben neben-
einander sind har-
monisch, während
die gegensätzli-
chen Farben kon-
trastierend sind.
Nächstes Kapitel: Verfeinere deine Fotos mit Software