Interview
SONJA SAUR
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„Mein Stil ist
märchenhaft
und doch noch
realistisch!“
Sonja Saur startete 2008 als Model, wagte
aber bald den Schritt hinter die Kamera. Mit
PhotoWeekly sprach sie über Stil, die Arbeit
mit Tieren und Kunst für den guten Zweck.
Interview: Ruben Schäfer
Sonja, wie war dein Weg in
die Fotografie bis heute?
Sehr aufregend, bunt, anstren-
gend, emotional. Eine wilde Ach-
terbahnfahrt aus Farben, Ge-
fühlen und mit einer Menge
aufregender Menschen! Nachdem Zur Person:
ich 2008 begonnen hatte, zog
Sonja ist 30 Jahre
Ende 2010 dann die erste Spiegel- alt und gelernte
Arzthelferin. Nach-
reflexkamera bei mir ein und das
dem sie lange in
Schicksal nahm seinen Lauf.
einem Krankenhaus
Schnell wurde alles professionell,
gearbeitet hat,
fand sie 2008 erst
dank meiner als Model geknüpf-
zum Modeln, dann
ten Kontakte, da mir viele Foto-
zur Fotografie.
grafen mit Rat und Tat zur Seite
Heute ist sie spe-
zialisiert auf Fami-
standen. 2012 eröffnete ich mein
lien, Hochzeiten,
erstes Fotostudio in Trier, wel-
Fantasy und Tiere.
ches ich allerdings nur ein Jahr
www.sonja-saur-
führte, dann bin ich der Liebe we- photography.de
gen nach Saarbrücken gezogen.
Nun habe ich letztes Jahr nach
der Elternzeit den Schritt in die komplette Selbst-
ständigkeit gewagt und ich bereue diese Entschei-
dung bisher keine Sekunde.
Beschreib mal deinen Stil: Worauf kommt es dir
beim Fotografieren an?
Viele beschreiben meinen Bildstil als märchenhaft,
fantasievoll und doch noch realistisch. Meine Bilder
leben außerdem von Farbe. Selbst wenn ich versu-
che, eher schlicht zu bearbeiten, wird es am Ende
doch sehr knallig. Es kommt mir auf ein gutes
Team an. Nur das perfekte Zusammenspiel zwi-
schen Model, Fotograf, Designer und Visagisten las-
sen ein Bild zu einem
Kunstwerk werden. Der
„Den Schritt in
Ort spielt eine sekundä-
die
Selbständig-
re Rolle. Ich fotografiere
weitestgehend sehr of-
keit bereue ich
fenblendig, weswegen
keine
Sekunde.“
ich absolut verliebt in
das Nikkor 105 mm 1.4
bin. Zu 95 Prozent entstehen meine Aufnahmen in
der Natur, sie bietet einfach eine hohe Vielfalt an
verschiedensten Kulissen.
Du arbeitest viel mit Tieren und Menschen zusam-
men: Was sollte man da beachten?
Ich arbeite sehr viel mit Wolfshunden zusammen,
hierfür fahre ich auch des Öfteren eine weitere Stre-
cke. Es ist wichtig, dass man die Tiere vorher ken-
nenlernt und sicherstellt, dass sie gut sozialisiert
sind. Viele Wolfshunde reagieren beispielsweise ag-
gressiv, wenn man ihnen in die Augen schaut oder
sind nicht gut auf Männer zu sprechen. Eine gute
Absprache mit den Besitzern sowie eine gute In-
struktion der Models im Vorfeld ist daher mega
wichtig, um die Sicherheit der Models sowie der
Tiere zu gewährleisten.
Bilder, die ankom-
men: Die 30-Jähri-
ge hat über 40.000
Follower bei Face-
book und wurde im
Mai zur offiziellen
Nikon-Fotografin
ernannt.
Nikon D800 mit
Nikkor 24-70 mm 2.8
34 mm (KB) | f/4 |
1/640 s | ISO 200
Nikon D850 mit
Nikkor 105 mm 1.4
105 mm (KB) | f/1,8 |
1/800 s | ISO 100
Wie wichtig ist Technik für dich? Was benutzt du?
Meine Kameratechnik ist das Wichtigste überhaupt.
Ich lege großen Wert auf offenblendiges Arbeiten
und habe daher schon eine ganz nette Ansamm-
lung von Objektiven. Außerdem fotografiere ich
fast immer ohne Blitz und verzichte auch auf
Reflektoren und dergleichen, daher ist die ISO-Emp-
findlichkeit meiner Kamera ein Hauptkriterium.
Ich arbeite derzeit mit der Nikon D850 und Nikon
D800. Dazu kommen die Arbeitstiere 24-70 2.8, 70-
200 2.8 und eine Reihe
an starken Nikkor-Fest-
„Ich lege großen
brennweiten.
Wert auf ein
offenblendiges
Arbeiten.“
Du gibst auch selten
Workshops. Warum
nicht mehr davon?
Ich bin ein sehr leiser
Mensch und stehe nicht so gerne im Mittelpunkt.
Jedoch finde ich es wirklich schön, anderen Foto-
grafen weiterzuhelfen und sie zu inspirieren, wes-
wegen ich aktuell auch in der Planung für neue
Formate bin. Ab nächstem Jahr wird es wieder re-
gelmäßige Workshops bei mir geben, in verschiede-
nen Bereichen der Fotografie.
Auf welche zukünftigen Projekte können wir uns
noch freuen?
Da ist wirklich einiges in der Mache. Ich bin ein
stolzes Mitglied der Free-Spirit-Crew, eine große
Organisation, bestehend aus mittlerweile über 300
Künstlern weltweit. Unter anderem gehören auch
Foto-Größen wie Lillian Liu, Grace Almera oder Von
Wong zu der Organisation. Wir setzen uns mit un-
serer Kunst ein, um auf verschiedene Probleme un-
serer Welt aufmerksam zu machen und zu helfen.
Im Rahmen dessen war ich vergangenes Wochen-
ende in Paris – hier sind wunderbare Bilder ent-
standen, außerdem ist eine Reise in die Sahara im
Oktober geplant. Zur photokina werde ich es leider
nicht schaffen. Unabhängig davon ist im August ein
Unterwasser-Projekt geplant mit Jamari Lior und
Udo Strickrodt. Im November bin ich eine Woche in
Amerika bei der Designerin von Elysian Fantasy
Artistry. Unabhängig von den ganzen Shootings
und Projekten, bin ich aktuell mit meiner Visagistin
Ann-Kathrin Benoist am Ausbau unseres Studios
„Mietstudio Saar“, in welchem zukünftig regelmä-
ßig Workshops, Meetups und Modelsharings unter-
schiedlichster Künstler stattfinden sollen. Ihr seht –
aufregende Zeiten liegen vor mir!
Nikon D800 mit Nikkor 50 mm 1.8
Aufnahme-Details: 50 mm (KB) | f/3,5 | 1/1250 s | ISO 400
Nikon D850 mit Nikkor 105 mm 1.4
Aufnahme-Details: 105 mm (KB) | f/1,4 | 1/6400 s | ISO 250
Ni kon D800 mit 85 mm f/1.8
Aufnahme-Details: 85 mm (KB) | f/1,8 | 1/400 s | ISO 500
Nikon D800 mit 85 mm f/1.8
Aufnahme-Details: 85 mm (KB) | f/1,8 | 1/160 s | ISO 100
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Sonja Saur