Beim Anschauen des Datenblattes fällt schon auf – das Zeiss Milvus 25 mm ist ein besonderes Objektiv. Und könnte zugleich eines der Besten sein.
Verzaubernde Stimmungen mit perfekten Details im Vordergrund einzufangen, das ist die Mission von 24-mm-Objektiven – und schon hier legt Zeiss einen drauf und macht 25 mm
N O 045
38 / 2018
Zeiss Milvus 1,4 / 25
sehr gut draus. Und diese „ immer etwas besser“-Mentalität beschreibt das Zeiss sehr gut. Ob bei Landschaften oder architektonischen Elementen, die hervorragende Abbildungsleistung soll bis hin zu den Randbereichen für grandiose Aufnahmen sorgen.
Quick Facts:
Preis: ca. 2.400 Euro Gewicht: 1.090 g Filterdurchmesser: 82 mm Naheinstellgrenze: 25 cm Erhältlich für Canon und Nikon
Ausstattung
Wie in unseren Tests üblich, wollen wir uns aber zunächst mit dem( vermeintlichen) Nachteil des Milvus beschäftigen. Das Objektiv hat keinen Autofokus. Ist das schlimm? Nicht wirklich. Zeiss richtet sich mit dem 25 mm 1.4 nicht explizit an Sportfotografen, sondern eher an Landschafts-, Astro- und vielleicht noch Reportagefotografen. Und dieser Zielgruppe kommt Zeiss mit einer bestechenden Auflösung und Abbildungsqualität entgegen – da war schlicht kein Platz mehr im Gehäuse für einen AF-Motor. Wer eine spiegellose Kamera hat, profitiert allerdings von Fokus-Peaking, also der Kantenerkennung. Bedeutet, Fokussieren ist gar nicht so schwer wie es klingt.
Aber zum Gehäuse noch ein paar Worte: Alle beweglichen Teile des Tubus, ebenso wie der Bajonettanschluss, sind aufwendig gegen Witterungseinflüsse abgedichtet,
Die Gegenlichtblende aus Metall wird mitgeliefert. Der Fokusring lässt sich übrigens um 170 ° drehen – sehr präzise. was einen vielseitigen Einsatz ermöglicht, auch und ausdrücklich bei schlechtem Wetter, wie Zeiss schreibt. Das Objektiv besteht aus Metall und fällt dank der großen Glaselemente recht groß und schwer aus – über ein Kilo Gewicht und ein Filterdurchmesser von 82 mm sprechen für sich. Die Naheinstellgrenze liegt bei 25 cm, so können selbst Makro-ähnliche Aufnahmen von Blumen oder Tieren gemacht werden. Das eigentliche Hauptaugenmerk liegt aber auf der Landschaftsfotografie. Dafür verbaut Zeiss unter den 15 Linsen auch eine spezielle Vergütung, die Flares praktisch ausschließt. Zusätzlich zur ZEISS T * Vergütung werden alle Linsen an ihren Außenrändern in einem aufwendigen Verfahren von Hand in einem dafür entwickelten, besonders tiefen Schwarz lackiert. Mechanische Komponenten und die Innenflächen des Gehäuses sind mit Lichtfallen versehen und so konstruiert, dass Reflexionen und Streuung praktisch ausgeschlossen sind. Das Objektiv ist übrigens nur für Nikon und Canon verfügbar, die Nikon-Variante punktet mit einer mechanischen Blende, die für Videoaufnahmen stufenlos verstellt werden kann.
Die Nikon-Variante punktet mit einer Blende, die für Videoaufnahmen stufenlos eingestellt werden kann.
Bildqualität
„ Die Schärfe ist einfach exzellent bei jeder Blende, ob in der Mitte oder am Rand, und erreicht einen Spitzenwert bei etwa f / 8. Insbesondere bei mittleren Blendenöffnungen sind Ecke und Mitte sehr nahe beieinander, was zu einer schönen Ebenheit über das gesamte Bild führt“, schreibt Ephotozine. Thephoblographer geht sogar einen Schritt weiter: „ Wenn es um Bildqualität geht, gibt es nicht viel zu sagen außer – es ist fantastisch! Das Bokeh? Weltklasse. Die Schärfe? Weltklasse. Die Farben? Können sich alle anderen was von abschneiden. Und
Viel Glas für höchste Qualität und eine nahezu runde Blende sorgen für Top-Qualität. chromatische Aberration wird zur Vergangenheit. Wenn es um die Bildqualität geht, gibt es nichts zu meckern.“ Zeiss ist mit hohen Ansprüchen gestartet – und hat geliefert.
Das sagen die Kollegen...
„ Es wird immer einen Preis für Exzellenz geben. Keines der 24 / 25 mm f / 1.4 Objektive ist billig, aber das zeigt nur die Kosten für hochwertige Optiken. Das Milvus ist eine starke Variante, es opfert den AF und nimmt keine Rücksicht auf Gewicht oder Größe, sondern liefert nur solide technische und optische Qualität. Wer gerne mit einer mechanisch perfekten Linse arbeitet, wird es genießen.“( John Riley)
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„ Logisch, dass das Zeiss 25 mm f1.4 Milvus unseren Editor‘ s Choice Award gewinnt. Es ist unglaublich scharf, bietet Top-Qualität, liegt gut in der Hand und ist das absolute Beste in allem, was man testen kann. Aber wenn du über dieses Objektiv nachdenkst, musst du überlegen, ob es wirklich sinnvoll ist. Und da bin ich nicht sicher. Es ist ein hoher Preis, aber dieses Objektiv verlangt ihn zu Recht.“
Das PhotoWeekly-Urteil
� Das hat uns gefallen: Das Objektiv zeigt, was heute mit höchster Präzision möglich ist und ist daher eines der besten 24 / 25 mm – und wird es wohl auch viele Jahre bleiben. Die Verarbeitung ist perfekt, die Innereien sind es auch. Es ist ein Traum aus Glas und Metall.
� Hier besteht Nachbesserungsbedarf: Dieses Objektiv muss man wollen und brauchen – das Zeiss ist viel zu schade fürs Regal. Dafür sorgen der hohe Preis und die klassische Bedienweise. Die Zielgruppe ist daher wirklich klein – wird dieses Schmuckstück aber besonders genießen.