Interview
22PLACES
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„Die besten Bilder kann man
zu Hause machen!“
22places – das sind Jenny und Basti. Die beiden
Reiseblogger waren über drei Jahre nonstop
auf Tour. Mit PhotoWeekly sprachen sie über
die schönsten Orte der Welt, Fotografie auf
Reisen und neue Projekte.
Interview: Ruben Schäfer
Jenny und Basti – warum
heißt ihr denn 22places?
Ha, gute Frage! Und wahrschein-
lich auch die Frage, die uns in den
letzten Jahren am häufigsten ge-
stellt wurde. Die Antwort ist ein-
Zur Person:
fach: Eigentlich sollte 22places
Weltenbummler,
Reisefotografen,
gar kein Blog werden. Anfangs
Vollzeit-Blogger
war der Plan, dass 22places eine
und Sonnenkinder.
Plattform für die schönsten Fo-
Auf 22places be-
tolocations der Welt wird. Naja,
richten Jenny und
Basti von ihren Rei-
und dafür brauchten wir einen
sen und geben ein-
Namen. „places“ war irgend-
fach umsetzbare
wie naheliegend, denn es ging
Tipps zum Fotogra-
fieren: Mit viel Liebe
ja um schöne Orte. Dann dach-
zum Detail, inspirie-
ten wir, machen wir doch einfach
rend, authentisch
eine Zahl davor. Die 22 hat sich
und vor allem:
immer ehrlich.
schlicht und einfach gut ange-
fühlt. Tada, 22places war geboren. 22places.de
Und wenn wir ehrlich sind: Unse-
re neue Mission „Jenny und Basti
auf der Suche nach ihrer ganz persönlichen
Liste der 22 schönsten Orte der Welt“ klingt doch
auch viel cooler, oder?
22places sollte eigentlich eine Plattform der
schönsten Fotolocations werden. Was ist denn
da schiefgelaufen? Wann wurde das größer?
Da ist eigentlich nichts schiefgelaufen, das hat sich
nur weiterentwickelt. Zu Anfang konnte man sich
auf der Webseite anmelden und da seine schöns-
ten Fotolocations teilen. Nach einem halben Jahr
hatten wir über 2.000 Orte auf der Seite. Die Reso-
nanz war also toll – aber uns hat irgendetwas noch
gefehlt und wir hatten keine gute Idee, wie man
mit dem Konzept Geld verdienen kann. Das Kon-
zept war noch nicht vollständig. So haben wir eine
Blog-Plattform gemacht. Für uns war es von vorn-
herein klar – das soll ein richtiger Beruf werden.
Wir wollten von überall auf der Welt aus arbeiten.
Ihr habt ja inzwischen eure 22places gefunden
– ist das die finale Liste?
Das ist eine Dauerarbeit, wir aktualisieren die Liste
natürlich ständig, hin und wieder fallen also auch Orte
raus. Wir sollten die auch demnächst mal aktualisie-
ren – New York fehlt noch, Australien auch. Da waren
wir vor Kurzem und das hat uns sehr fasziniert.
22places waren
zuletzt in Amerika.
Die Freiheits-
statue sahen die
beiden aus dem
Hubschrauber.
Welchen Stellenwert nimmt Fotografie in eurem
Leben ein?
Fotografie war schon immer unser Hobby, wir waren
aber nie professionelle Fotografen. Als wir damals
über das Konzept nachgedacht haben, war die Ver-
bindung aber klar, wir fotografieren gerne und wir
reisen gerne. Und das passt ja auch super zusam-
men, wer reist, fotografiert ja in der Regel auch dabei.
Was zeichnet gute
Reisefotos aus?
Ein gutes Reisefoto
muss Fernweh auslö-
sen und katapultiert den
Betrachter an den Ort,
regt die Vorstellung an.
Es geht dabei überhaupt
nicht um handwerkliche
Perfektion, Emotion ist
viel wichtiger.
„Es geht bei einem
guten Reisefoto
nicht um Perfek-
tion, Emotion ist
viel wichtiger.“
Wie entstehen eure Bilder? Auf welche Technik
setzt ihr?
Wir fotografieren immer mit einer Sony Alpha 7
Mark II, die haben wir wirklich immer dabei. Zwei
Objektive kommen dazu, ein 35 mm und das 24-70,
als Immerdrauf quasi. Wir versuchen, mit leichtem
Gepäck zu reisen, wir sind die ersten zwei Jahre nur
mit Handgepäck unterwegs gewesen. Inzwischen
haben wir aber auch Filter, Stativ und so weiter da-
bei. Die Gewichtsbeschränkungen der Airlines stel-
len uns dabei vor die größte Herausforderung. 7 Ki-
logramm Handgepäck – das ging dann nicht mehr.
Unser Equipment haben wir im Blog mal aufgelistet.
Im Video: Das perfekte Fotoequipment für die Reise.
Euer Geheimtipp als Weitgereiste: Was sollte jeder
Fotograf mal besucht haben, gibt es einen Ort, den
kaum einer kennt?
Ein Geheimtipp ist tatsächlich, nicht immer so in
die Ferne zu schauen. Viel zu selten merken Foto-
grafen, dass es überall tolle Motive gibt. Ich könnte
auch hier bei uns auf der Straße Motive finden. Und
echte Geheimtipps gibt es in Zeiten von Instagram
auch kaum noch. Seid einfach kreativ und macht
was aus dem, was da ist!
Ihr seid ja nach drei Jahren Dauerreise wieder
in Deutschland. Was steht jetzt an, worauf können
wir uns freuen?
Wir machen jetzt eine kleine Reisepause und bleiben
auf jeden Fall die nächsten Monate in Deutschland.
Aktuell arbeiten wir an unserem Online-Fotokurs,
der wird aktualisiert und weiter verbessert. Und na-
türlich reisen wir als Reiseblogger auch weiter, nur
eben in Europa. Im Winter sind wir zum Beispiel auf
den Kanaren – Urlaub machen und arbeiten.
Atemberaubende Landschaften – mit leichtem Gepäck und von
Hotel zu Hotel …
… bereisen Jenny und Basti die Welt
Das Duo ist immer auf der Suche nach den schönsten Orten
Fotos:
22places