PhotoWeekly 41/2018 | Page 25

Interview 22PLACES  25 „Die besten Bilder kann man zu Hause machen!“ 22places – das sind Jenny und Basti. Die beiden Reiseblogger waren über drei Jahre nonstop auf Tour. Mit PhotoWeekly sprachen sie über die schönsten Orte der Welt, Fotografie auf Reisen und neue Projekte. Interview: Ruben Schäfer Jenny und Basti – warum heißt ihr denn 22places? Ha, gute Frage! Und wahrschein- lich auch die Frage, die uns in den letzten Jahren am häufigsten ge- stellt wurde. Die Antwort ist ein- Zur Person: fach: Eigentlich sollte 22places Weltenbummler, Reisefotografen, gar kein Blog werden. Anfangs Vollzeit-Blogger war der Plan, dass 22places eine und Sonnenkinder. Plattform für die schönsten Fo- Auf 22places be- tolocations der Welt wird. Naja, richten Jenny und Basti von ihren Rei- und dafür brauchten wir einen sen und geben ein- Namen. „places“ war irgend- fach umsetzbare wie naheliegend, denn es ging Tipps zum Fotogra- fieren: Mit viel Liebe ja um schöne Orte. Dann dach- zum Detail, inspirie- ten wir, machen wir doch einfach rend, authentisch eine Zahl davor. Die 22 hat sich und vor allem: immer ehrlich. schlicht und einfach gut ange- fühlt. Tada, 22places war geboren. 22places.de Und wenn wir ehrlich sind: Unse- re neue Mission „Jenny und Basti auf der Suche nach ihrer ganz persönlichen Liste der 22 schönsten Orte der Welt“ klingt doch auch viel cooler, oder? 22places sollte eigentlich eine Plattform der schönsten Fotolocations werden. Was ist denn da schiefgelaufen? Wann wurde das größer? Da ist eigentlich nichts schiefgelaufen, das hat sich nur weiterentwickelt. Zu Anfang konnte man sich auf der Webseite anmelden und da seine schöns- ten Fotolocations teilen. Nach einem halben Jahr hatten wir über 2.000 Orte auf der Seite. Die Reso- nanz war also toll – aber uns hat irgendetwas noch gefehlt und wir hatten keine gute Idee, wie man mit dem Konzept Geld verdienen kann. Das Kon- zept war noch nicht vollständig. So haben wir eine Blog-Plattform gemacht. Für uns war es von vorn- herein klar – das soll ein richtiger Beruf werden. Wir wollten von überall auf der Welt aus arbeiten. Ihr habt ja inzwischen eure 22places gefunden – ist das die finale Liste? Das ist eine Dauerarbeit, wir aktualisieren die Liste natürlich ständig, hin und wieder fallen also auch Orte raus. Wir sollten die auch demnächst mal aktualisie- ren – New York fehlt noch, Australien auch. Da waren wir vor Kurzem und das hat uns sehr fasziniert. 22places waren zuletzt in Amerika. Die Freiheits- statue sahen die beiden aus dem Hubschrauber. Welchen Stellenwert nimmt Fotografie in eurem Leben ein? Fotografie war schon immer unser Hobby, wir waren aber nie professionelle Fotografen. Als wir damals über das Konzept nachgedacht haben, war die Ver- bindung aber klar, wir fotografieren gerne und wir reisen gerne. Und das passt ja auch super zusam- men, wer reist, fotografiert ja in der Regel auch dabei. Was zeichnet gute Reisefotos aus? Ein gutes Reisefoto muss Fernweh auslö- sen und katapultiert den Betrachter an den Ort, regt die Vorstellung an. Es geht dabei überhaupt nicht um handwerkliche Perfektion, Emotion ist viel wichtiger. „Es geht bei einem guten Reisefoto nicht um Perfek- tion, Emotion ist viel wichtiger.“ Wie entstehen eure Bilder? Auf welche Technik setzt ihr? Wir fotografieren immer mit einer Sony Alpha 7 Mark II, die haben wir wirklich immer dabei. Zwei Objektive kommen dazu, ein 35 mm und das 24-70, als Immerdrauf quasi. Wir versuchen, mit leichtem Gepäck zu reisen, wir sind die ersten zwei Jahre nur mit Handgepäck unterwegs gewesen. Inzwischen haben wir aber auch Filter, Stativ und so weiter da- bei. Die Gewichtsbeschränkungen der Airlines stel- len uns dabei vor die größte Herausforderung. 7 Ki- logramm Handgepäck – das ging dann nicht mehr. Unser Equipment haben wir im Blog mal aufgelistet. Im Video: Das perfekte Fotoequipment für die Reise. Euer Geheimtipp als Weitgereiste: Was sollte jeder Fotograf mal besucht haben, gibt es einen Ort, den kaum einer kennt? Ein Geheimtipp ist tatsächlich, nicht immer so in die Ferne zu schauen. Viel zu selten merken Foto- grafen, dass es überall tolle Motive gibt. Ich könnte auch hier bei uns auf der Straße Motive finden. Und echte Geheimtipps gibt es in Zeiten von Instagram auch kaum noch. Seid einfach kreativ und macht was aus dem, was da ist! Ihr seid ja nach drei Jahren Dauerreise wieder in Deutschland. Was steht jetzt an, worauf können wir uns freuen? Wir machen jetzt eine kleine Reisepause und bleiben auf jeden Fall die nächsten Monate in Deutschland. Aktuell arbeiten wir an unserem Online-Fotokurs, der wird aktualisiert und weiter verbessert. Und na- türlich reisen wir als Reiseblogger auch weiter, nur eben in Europa. Im Winter sind wir zum Beispiel auf den Kanaren – Urlaub machen und arbeiten. Atemberaubende Landschaften – mit leichtem Gepäck und von Hotel zu Hotel … … bereisen Jenny und Basti die Welt Das Duo ist immer auf der Suche nach den schönsten Orten Fotos: 22places