Test
AUSPROBIERT
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SONY DSC-RX100 VI
Ein Tag unterwegs mit
der Sony RX100 VI
Sonys kleine Kompakte mit dem großen Sensor
zoomt jetzt von 24 bis 200 Millimeter. Ist das die
ideale Reisekamera? Ich war einen Tag lang mit
der RX100 VI in Venedig unterwegs.
Text & Praxisfotos: Martin Vieten
Alle Jahre wieder bringt Sony
eine neue Version der RX100.
Inzwischen ist es die sechste
Ausgabe – und die hat es in sich.
Ihr 8,3-fach-Zoom reicht von 24
bis 200 Millimeter, fast dreimal
mehr als noch bei der Vorgänge-
rin. Ebenfalls neu: Der kleine Aus-
klappsucher funktioniert jetzt
sofort, er muss nicht mehr um-
ständlich aus dem Schacht ge-
fummelt werden. Nicht zu verges-
sen: Endlich gibt es auch einen
Touchscreen.
Mit einer Kamera
wie der RX100 VI
im Gepäck macht
eine Reise nach Ve-
nedig gleich dop-
pelt so viel Spaß.
198 mm | f/4,5 |
1/1000s | ISO 125
Dank des pfeil-
schnellen Auto-
fokus gelingen
spontane Schnapp-
schüsse fast immer.
135 mm | f/4,5 |
1/640s | ISO 125
Bei meinem Trip nach Venedig
hat sich der erweiterte Zoom-
bereich der RX100 VI bestens
bewährt. In den engen Gassen
geben mir 24 Millimeter Brenn-
weite genügend Raum für mein
Motiv. Und draußen, auf dem Was-
ser der Lagune, hole ich mit dem
200er-Tele den Campanile oder
den Markusdom formatfüllend
ins Bild. Sicher, mit F2.8-F4.5 ist
das Objektiv längst nicht mehr
so lichtstark, wie das 3-fach-
Zoom der Vorgängerin. Am lan-
gen Teleende reichen auf Klein-
bild umgerechnete F8 aber locker,
um Porträts schön freizustellen.
Schwieriger wird es bei schlech-
ten Lichtverhältnissen. Denn da
verlangt die RX100 VI deutlich
schneller nach gefährlich hohen
ISO-Werten.
Der Zoombereich reicht von
24 bis 200 Millimeter und ist
mit F2.8-F4.5 auch lichtstark.
Das Touch-Display
ist um 180 Grad
nach oben oder 90
Grad nach unten
schwenkbar.
Dafür macht es jetzt einfach
mehr Spaß, mit dem elektroni-
schen Sucher zu fotografieren.
Allerdings ist das hoch aufgelös-
te Sucherbild nach wie vor sehr
klein, mit Brille auf der Nase habe
ich nicht so gerne in den Sucher
geblickt. Dass sich das Display
nun um 180° nach vorne klappen
lässt, wird alle Instagramer und
YouTuber freuen – ich hab’s nicht
gebraucht.
Das ordentliche
Zoomobjektiv der
RX100 VI eignet
sich durchaus auch
für anspruchsvolle
Porträtaufnahmen.
200 mm | f/4,5 |
1/200s | ISO 400
Ob im Touristen-
gewühl auf dem
Markusplatz oder
auf engen Brücken
– das Fotografieren
mit der RX100 VI
hat Spaß gemacht.
40 mm | f/6.3 |
1/640s | ISO 125
Spaß hat der wirklich pfeilschnelle
Autofokus gemacht. Mit seiner
Hilfe habe ich die wild über die
Wellen jagenden Wassertaxis im-
mer perfekt scharf aufs Bild be-
kommen. Die Bildqualität der
RX100 VI bereitet ebenfalls Freu-
de. Sie ist für eine Kompaktkame-
ra außergewöhnlich gut – sicher
ein Verdienst des recht großen
1-Zoll-Sensors. Nur hohe ISO-Wer-
te mag die Kleine nicht, bis ISO
1.600 ist sie aber ohne Einschrän-
kungen zu gebrauchen. Alles in
allem ist die Sony DSC-RX100 VI
eine tolle Kamera, die leider mit
fast 1.300 Euro richtig teuer ist.
N O 052
45/2018
Sony
DSC-RX100 VI
Kauftipp
„Die RX100 VI hat alles, was eine
Immer-dabei-Kamera braucht.
Leider ist sie sehr teuer.“
Martin Vieten, Kamera-Experte
Unser Autor:
Martin Vieten: „Mache nie dein Hobby zum Beruf“,
hat mir mein Großvater einst geraten. So ganz ge-
halten habe ich mich nicht daran: Ein liebes Hobby
war mir die Fotografie seit meiner frühen Jugend; als Fachjourna-
list begleitet sie mich, seit ich mich Ende der 90er Jahre für Bild-
bearbeitungssoftware begeistert habe. Im Sommer 2015 habe
ich photoscala übernommen, meine eigene Kamera liegt seither
leider viel zu oft im Schrank.
www.photoscala.de