PhotoWeekly 45/2018 | Page 28

Test AUSPROBIERT 28 SONY DSC-RX100 VI Ein Tag unterwegs mit der Sony RX100 VI Sonys kleine Kompakte mit dem großen Sensor zoomt jetzt von 24 bis 200 Millimeter. Ist das die ideale Reisekamera? Ich war einen Tag lang mit der RX100 VI in Venedig unterwegs. Text & Praxisfotos: Martin Vieten Alle Jahre wieder bringt Sony eine neue Version der RX100. Inzwischen ist es die sechste Ausgabe – und die hat es in sich. Ihr 8,3-fach-Zoom reicht von 24 bis 200 Millimeter, fast dreimal mehr als noch bei der Vorgänge- rin. Ebenfalls neu: Der kleine Aus- klappsucher funktioniert jetzt sofort, er muss nicht mehr um- ständlich aus dem Schacht ge- fummelt werden. Nicht zu verges- sen: Endlich gibt es auch einen Touchscreen. Mit einer Kamera wie der RX100 VI im Gepäck macht eine Reise nach Ve- nedig gleich dop- pelt so viel Spaß.  198 mm | f/4,5 | 1/1000s | ISO 125 Dank des pfeil- schnellen Auto- fokus gelingen spontane Schnapp- schüsse fast immer.  135 mm | f/4,5 | 1/640s | ISO 125 Bei meinem Trip nach Venedig hat sich der erweiterte Zoom- bereich der RX100 VI bestens bewährt. In den engen Gassen geben mir 24 Millimeter Brenn- weite genügend Raum für mein Motiv. Und draußen, auf dem Was- ser der Lagune, hole ich mit dem 200er-Tele den Campanile oder den Markusdom formatfüllend ins Bild. Sicher, mit F2.8-F4.5 ist das Objektiv längst nicht mehr so lichtstark, wie das 3-fach- Zoom der Vorgängerin. Am lan- gen Teleende reichen auf Klein- bild umgerechnete F8 aber locker, um Porträts schön freizustellen. Schwieriger wird es bei schlech- ten Lichtverhältnissen. Denn da verlangt die RX100 VI deutlich schneller nach gefährlich hohen ISO-Werten. Der Zoombereich reicht von 24 bis 200 Millimeter und ist mit F2.8-F4.5 auch lichtstark. Das Touch-Display ist um 180 Grad nach oben oder 90 Grad nach unten schwenkbar. Dafür macht es jetzt einfach mehr Spaß, mit dem elektroni- schen Sucher zu fotografieren. Allerdings ist das hoch aufgelös- te Sucherbild nach wie vor sehr klein, mit Brille auf der Nase habe ich nicht so gerne in den Sucher geblickt. Dass sich das Display nun um 180° nach vorne klappen lässt, wird alle Instagramer und YouTuber freuen – ich hab’s nicht gebraucht. Das ordentliche Zoomobjektiv der RX100 VI eignet sich durchaus auch für anspruchsvolle Porträtaufnahmen.  200 mm | f/4,5 | 1/200s | ISO 400 Ob im Touristen- gewühl auf dem Markusplatz oder auf engen Brücken – das Fotografieren mit der RX100 VI hat Spaß gemacht.  40 mm | f/6.3 | 1/640s | ISO 125 Spaß hat der wirklich pfeilschnelle Autofokus gemacht. Mit seiner Hilfe habe ich die wild über die Wellen jagenden Wassertaxis im- mer perfekt scharf aufs Bild be- kommen. Die Bildqualität der RX100 VI bereitet ebenfalls Freu- de. Sie ist für eine Kompaktkame- ra außergewöhnlich gut – sicher ein Verdienst des recht großen 1-Zoll-Sensors. Nur hohe ISO-Wer- te mag die Kleine nicht, bis ISO 1.600 ist sie aber ohne Einschrän- kungen zu gebrauchen. Alles in allem ist die Sony DSC-RX100 VI eine tolle Kamera, die leider mit fast 1.300 Euro richtig teuer ist. N O 052 45/2018 Sony DSC-RX100 VI Kauftipp „Die RX100 VI hat alles, was eine Immer-dabei-Kamera braucht. Leider ist sie sehr teuer.“ Martin Vieten, Kamera-Experte Unser Autor: Martin Vieten: „Mache nie dein Hobby zum Beruf“, hat mir mein Großvater einst geraten. So ganz ge- halten habe ich mich nicht daran: Ein liebes Hobby war mir die Fotografie seit meiner frühen Jugend; als Fachjourna- list begleitet sie mich, seit ich mich Ende der 90er Jahre für Bild- bearbeitungssoftware begeistert habe. Im Sommer 2015 habe ich photoscala übernommen, meine eigene Kamera liegt seither leider viel zu oft im Schrank. www.photoscala.de