PhotoWeekly 47/2018 | Page 15

GRUPPENBILDER 15 ZWEI UND MEHR PERSONEN IM BILD Lerne hier, wie du mit mehr als nur einem Model arbeitest. Harmonie: Wie du deine Modelle positionierst, hängt von der Geschichte ab, die du erzählen willst. Wenn du mehr als eine Person in der Sze- ne hast, wird es zur Her- ausforderung. Du musst genau überlegen, wie jedes Motiv beleuchtet werden muss, um alle Personen möglichst schmeichel- haft abzulichten. Wenn du ein Paar oder enge Freunde fotografierst, ist es wich- tig, die besondere Verbindung und die Gefühle zwischen den Menschen zeigen. Selbst wenn deine Motive nicht unbedingt eine Beziehung zueinander ha- ben, sollten sie in irgendeiner Weise miteinander interagieren. Zentrales Element: Hier hilft die Tür in der Mitte, das Bild zu verankern Dynamik: Betone die Bewe- gung mit fließenden Stoffen Balance: Nutze die Symmet- rie von zwei Modellen für eine ausgewogene Aufnahme Aktiv: Bring deine Modelle dazu, sich für ein dynamisches Foto zu bewegen Variabel: Mit einem Standard- Zoom bleibst du bei etwas weitwinkli- geren Aufnahmen flexibel – zum Bei- spiel mit dem Tamron SP 24-70 mm f/2,8. „Für Details brauchst du definitiv mehr Geduld und eine perspekti- vische Ansicht“, erklärt Sandra Limberg (sollena-photography.de). „Für Fotos mit mehr als zwei Per- sonen freue ich mich immer, wenn ich Hilfe habe, um Details einzufangen. Für Gruppenbilder ist es wichtig, dass sich die Per- sonen in der Gruppe mögen. Mei- ner Meinung nach sind Differen- zen in Fotos sofort sichtbar. In Gruppen gebe ich ein wenig mehr Anleitung und Anweisungen in Bezug auf Bewegungen oder wer in welche Richtung schauen soll- te, aber im Grunde genommen sollten sie sich möglichst natür- lich verhalten und ihre Gruppen- dynamik zeigen.“ „Die Regeln für das Posen mit mehr als einer Person sind tat- sächlich dieselben wie beim Posen mit einer Person. Achte auf die Details! Möglicherweise kannst du auch eine Interaktion der Modelle hervorrufen, indem du sie entsprechend der zu er- zählenden Story aufstellst. Versu- che, mit den Menschen eine Ge- schichte zu erzählen. Von oben: Mache deine die Aufnah- me aus verschiede- nen Blickwinkeln, um die Bildaussage komplett verän- dern zu können. Schatten: Für eine aufmerksamkeits- starke Aufnahme solltest du ein kre- atives Licht in Be- tracht ziehen. Professionell: Ein 85-mm-Objektiv ist ideal für Port- räts und sehr oft die Wahl der Profis. Das Tamron SP 85 mm F/1,8 hat sogar einen Bildstabilisa- tor, was dem Foto- grafen noch mehr Freiheiten gibt. „Für eine Familie ist die beste Be- leuchtung eine große Lichtquel- le über mir. Auf diese Weise be- kommt jeder ungefähr die gleiche Menge an Licht mit schönen wei- chen Schatten im Gesicht. Je grö- ßer die Gruppe ist, desto größer muss die Lichtquelle sein. Manchmal lohnen sich zwei Lichtquellen, eine über dir etwa einen Meter weiter links und eine oberhalb von dir etwa einen Me- ter rechts. Diese beiden Beleuch- tungskonfigurationen erleichtern dir das Ausleuchten der Schatten aller Familienmitglieder. Wenn nur eine Lichtquelle links oder rechts platziert ist, bekommt die Person, die am weitesten von der Lichtquelle entfernt ist, weniger Licht ab als die anderen und läuft Gefahr, komplett im Schatten zu sein – was sich in der Nachbear- beitung aber noch beheben lässt. „Es hängt alles von der Ge- schichte ab, die ich erzählen möchte. Soll ich mich auf eines der Modelle im Gegensatz zum anderen konzentrieren? Möchte ich sie gleich beleuchten? Wenn das Licht hart ist, kann ich bei- spielsweise die Sonne als Hinter- grundbeleuchtung verwenden. Ich kann im Schatten fotografie- ren und das Gesicht der Personen zur Lichtquelle hin ausrichten. Wenn das Licht weich ist, weil es bewölkt ist, richte ich norma- lerweise die Gesichter der Perso- nen immer dorthin, wo sich die Hauptlichtquelle befindet. Nächstes Kapitel: Menschen dirigieren Foto: Special