Interview
ADI GEISEGGER
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„Die Berge sind
mein Zuhause“
Wenn es raus aus der Komfortzone und auf Berge
oder in die Lüfte geht, schlägt die Stunde von Adi
Geisegger. Wir haben mit ihm über seine Arbeit und
seinen neuen Begleiter gesprochen: die Nikon Z 7.
Interview: Ruben Schäfer
Adi, beschreibe dich und deine
Arbeit mal. Was machst du?
Ich bin Fotograf – sogar mit Meis-
tertitel, das war in Österreich sei-
nerzeit so üblich. Vor ca. 15 Jah-
ren habe ich mich zudem zum
Kameramann ausbilden lassen
und bin dann Spezialist für Out-
door-Fotografie geworden – ein
Thema, was mir immer schon am
Herzen lag. Dort konnte ich mei-
ne Fähigkeiten ausschöpfen, ich
bin zum Beispiel ein guter Klet-
terer und kann Gleitschirm flie-
gen. Das ließ sich perfekt verbin-
den. Drohnen gab es damals auch
noch nicht. Ich mache bis heute
sehr viel aus der Luft, mit Gleit-
schirmen, Ultraleichtflugzeugen
oder motorisierten Drachen. Da-
mit kann man bis zu 5.000 Meter
hochfliegen.
Zur Person:
Adi Geisegger
(*1975) entdeckte
bereits im Alter
von 10 Jahren sei-
ne Faszination für
die Berge und die
Fotografie. Seine
ersten Luftaufnah-
men machte er mit
einem Drachen.
Das reichte bald
nicht mehr aus:
Nach seiner Ausbil-
dung zum Fotogra-
fen lernte er das
Gleitschirmfliegen
und fotografierte
aus der Luft.
adigeisegger.com
Welche Kunden buchen dich dafür?
Da ist viel im Commercial-Bereich. Ich bin für
Tourismus-Regionen rund um Tirol und in Süd-
deutschland unterwegs, aktuell arbeiten wir an
einem Projekt für die Region Zugspitze. Dort
werden Hochglanz-Luftaufnahmen benötigt.
Ich arbeite aber auch viel für Fernsehsender,
wie den Bayrischen Rundfunk oder den SWR.
Welche Fähigkeiten brauchst du, um in deinem
Job gut zu sein?
Wenn ich gebucht werde, hat das in der Regel zwei
Gründe: Ich kenne mich extrem gut mit dem Wet-
ter aus, das ist für solche Produktionen elemen-
tar wichtig – gerade wenn es um Aufnahmen „im
Grenzbereich“ geht, also Sonnenaufgänge zum Bei-
spiel. Zweitens kann ich als Kletterer mit Situatio-
nen umgehen und an Orte gelangen, die für andere
Fotografen durchaus eine Herausforderung bedeu-
ten, insbesondere wenn dann auch Equipment mit-
getragen werden muss.
Nikon Z 7
mit NIKKOR Z
24-70 mm f/4 S
24 mm (KB) | f/6,3 |
1/500 s | ISO 90
Nikon Z 7
mit NIKKOR Z
24-70 mm f/4 S
46 mm (KB) | f/8 |
1/500 s | ISO 640
Auf welche Technik setzt du? Was muss das können?
Am Berg und besonders in der Luft zählt jedes
Gramm – trotzdem ist mir eine hohe Leistung und
Qualität der Kamera wichtig. Bislang habe ich auf
Nikons Flaggschiffe D850 und D5 gesetzt. Erstere
hat eine tolle Auflösung, die andere performt bei
Low Light ausgezeichnet. Aber das Thema Gewicht
war da nicht ideal gelöst, gerade in meinem Bereich,
wo Equipment sehr weit getragen werden muss.
Neulich warst du mit der Nikon Z 7 unterwegs –
wie lief das, was war das Ziel?
Ich war mit der Z 7 in Südtirol, da haben wir an einer
Werbekampagne für einen großen Gleitschirm-Her-
steller gearbeitet, also fotografiert und auch gefilmt.
Dazu mache ich auch immer sehr viele Fotos und
schreibe Reiseberichte für Fachmagazine aus dem
Bereich Flugsport. Ich hatte die D850 dabei – sozu-
sagen als Sicherheit – und die Z 7 zum Testen. Am
ersten Tag habe ich zwischen den Kameras stän-
dig hin- und hergewechselt, um Unterschiede zu
finden und mich an die
Z 7 zu gewöhnen. Ab
dem zweiten Tag habe
„Zwischenzeitlich
ich dann nur noch die
musste
ich
zurück
Z 7 verwendet, die D850
wanderte quasi direkt
zur DSLR – da
in den Koffer. Nach den
habe
ich
die
Z
7
zwei Wochen musste
ich dann für ein Projekt
direkt vermisst“
wieder zur DSLR zurück
– da habe ich die Z 7 direkt vermisst.
Inwiefern?
Gewicht, Handling – der Formfaktor der neuen Ka-
mera ist einfach etwas vollkommen anderes. Das ist
für meine Arbeit ein unschätzbarer Vorteil. Der ein-
gebaute Bildstabilisator ist natürlich auch ein großes
Thema, so kann ich weniger ISO nutzen, was sich in
einer besseren Bildqualität niederschlägt. Ich habe
die Kamera übrigens fast ausschließlich mit den
neuen Z-Objektiven verwendet, die für dieses kleine
System gebaut sind und perfekt dazu passen. Und
was die Schärfe betrifft: Das Nikon NIKKOR Z 24-70
mm 1:4 S ist von Ecke bis Mitte schon bei Offenblen-
de unfassbar scharf – das habe ich so noch nie gese-
hen. Auch sehr gut finde ich, dass sich das Bedien-
konzept der Kamera kaum von den klassischen
Nikon-DSLRs unterscheidet – Menüs, Knöpfe und
so weiter – alles ist da, wo ich es erwarte.
Du drehst auch Filme und Videos. Wie hat sich
Nikons neue Spiegellose dort geschlagen?
Ich bin schon lange bei Nikon und habe viele Inno-
vationen miterlebt. Im Bereich Video war da lan-
ge Geduld gefragt. Mit der D850 war ich schon sehr
glücklich, aber die Z 7 ist eine ganz große Ansage. Die
Bildstabilisierung und der AF-Tracking-Modus ma-
chen einen beeindruckenden Job. Man kann damit
definitiv Videos auf Profiniveau drehen. Insbesonde-
re bei einer externen Aufzeichnung mit flachem Pro-
fil und 10 Bit ist das Kino-Qualität. Aus meiner Sicht
gibt es keine Grenzen – wenn ich mir etwas wün-
schen dürfte, hätte ich gerne 4K mit 60 Bildern pro
Sekunde – aber das kommt sicher auch noch.
Was willst du in Zukunft mit dem neuen System
noch ausprobieren?
Ich will meinen Technik-Fuhrpark jetzt relativ
schnell auf das spiegellose System umstellen, das
wird die Zukunft werden. Für mich bietet das neue
System definitiv nur Vorteile. Wir werden die Kame-
ra demnächst auch mal richtig fordern, im Dezember
geht es auf die Liparischen Inseln bei Sizilien. Wir
wollen dort fliegen und Vulkane fotografieren.
Nikon Z 7 mit NIKKOR Z 24-70mm f/4 S
Aufnahme-Details: 24 mm (KB) | f/8 | 1/500 s | ISO 1000
Nikon Z 7 mit NIKKOR Z 24-70mm f/4 S
Aufnahme-Details: 53 mm (KB) | f/7,1 | 1/640 s | ISO 64
Nikon Z 7 mit NIKKOR Z 24-70mm f/4 S
Aufnahme-Details: 30 mm (KB) | f/4 | 1/4000 s | ISO 500
Nikon Z 7 mit NIKKOR Z 24-70mm f/4 S
Aufnahme-Details: 34 mm (KB) | f/11 | 1/640 s | ISO 500
Adi Geisegger