PhotoWeekly Extrablatt MPB: Günstig zur perfekten Fotoausrüstung | Page 21

EXTRABLATT SPORTFOTOGRAFIE 21

Storytelling in der Sportfotografie

Der Kölner Sport- und Lifestyle-Fotograf Lukas Mengeler berichtet in diesem Artikel über seinen Werdegang und gibt wertvolle Tipps für angehende Sportfotograf : innen .

Fotos : Lukas Mengeler

Die Herausforderung in der Sportfotografie besteht nicht nur darin , Menschen in Action einzufangen . Mindestens genauso wichtig ist es , die Emotionen der Sportler : innen sowie der Fans festzuhalten , die eine Geschichte rund um das Sportereignis erzählen . Dieses so genannte Storytelling in der Fotografie sorgt dafür , dass uns die Bilder berühren und lange im Gedächtnis bleiben . Sportereignisse bringen von Natur aus eine gehörige Portion Spannung mit sich , es bleibt dann die Aufgabe der Fotograf : innen , im richtigen Moment auf den Auslöser zu drücken .

Lukas Mengeler ist Sport- und Lifestyle-Fotograf aus Köln und hat in seiner Karriere schon viele Sportevents fotografisch begleitet – unter anderem die umstrittene Fußball-WM in Katar , bei der er sich von der Schnelligkeit der Sony A1 überzeugen konnte . Im Folgenden erfährst du mehr über seinen Werdegang und seine Tipps für angehende Sportfotograf : innen . Außerdem findest du in diesem Artikel eine Auswahl seiner Bilder .

� Sony Alpha 1 mit FE 400mm f / 2.8 GM OSS Aufnahme-Details : 400 mm ( KB ) | f / 2,8 | 1 / 800 s | ISO 800

� Sony Alpha 1 mit FE 400mm f / 2.8 GM OSS

Aufnahme-Details : 400 mm ( KB ) | f / 2,8 | 1 / 1.600 s | ISO 2.000

„ Ich bin jetzt seit sechs Jahren Sport- und Lifestyle- Fotograf . Ursprünglich habe ich Sportwissenschaften studiert . Aber nach drei Jahren habe ich ein Praktikum in diesem Bereich gemacht , beim 1 . FC Köln , und habe für mich entschieden , dass das nicht das Richtige ist , und habe mich dann auf die Fotografie konzentriert .

Meine Fotografie hat sich im Laufe der Jahre sicherlich verändert . Vor allem bei den ersten Projekten hatte ich immer den Wunsch , so nah wie möglich am Geschehen zu sein . Deshalb hatte ich meistens ein 24-mm- , 28-mm- oder 35-mm-Objektiv auf der Kamera . Später bin ich dann für die Sportfotografie auf ein 70-200-mm- Objektiv oder ein 400-mm-Teleobjektiv umgestiegen .

� Sony Alpha 1 mit FE 400mm f / 2.8 GM OSS Aufnahme-Details : 400 mm ( KB ) | f / 2,8 | 1 / 400 s | ISO 1.000

� Sony Alpha 1 mit FE 400mm f / 2.8 GM OSS

Aufnahme-Details : 400 mm ( KB ) | f / 2,8 | 1 / 1.600 s | ISO 2.500

Storytelling ist für mich in meiner Fotografie sehr wichtig . Ich versuche immer wieder andere Blickwinkel zu finden , andere Geschichten zu erzählen , bearbeite Bilder in Schwarzweiß oder probiere Dinge mit Spiegelungen im Bild aus . Über die Jahre habe ich viel ausprobiert und versucht , meinen eigenen Weg zu finden

und diesen künstlerischen

Das Wichtigste ist , dass alle ihren eigenen Weg finden .

Anspruch mit dem Fußball , mit der Sportfotografie zu verbinden . Mein Arbeitsprozess bei der Bildauswahl unterscheidet sich , je nachdem , ob ich ein Spiel fotografiere oder ob es sich um ein Lifestyle- oder Modeshooting handelt .

Die erste grobe Auswahl treffe ich in Adobe Bridge . Dabei bin ich immer sehr großzügig , da ich es meistens dem Kunden überlassen möchte , welche Bilder ihm am besten gefallen . Der Arbeitsprozess besteht dann aus Bridge , Lightroom und gegebenenfalls , wenn mich etwas stört , Photoshop . Wobei ich immer versuche , alles so realistisch wie möglich zu lassen und nicht zu viel zu verfremden .

Meine wichtigste Ausrüstung sind natürlich meine Kameras und das MacBook für die Bildbearbeitung . Ich habe für die Sportfotografie lange Zeit eine Canon EOS 5D Mark IV verwendet , ein EF 24-70mm und ein EF 70-200mm .

https :// youtu . be / S2lR0KW39Ns

In letzter Zeit , vor allem bei der WM im Katar , habe ich mit einer Sony A1 geschossen und einem FE 24-70mm , einem FE 70-200mm und einem 400mm , und ich hatte in Katar zusätzlich noch die Leica SL2 dabei mit einem 24-70mm und einem 90-280mm .

Manchmal ist es gar nicht so einfach , den Rhythmus des Spiels beizubehalten . Wenn es um emotionale Bilder geht , weiß man zwar schon , was passieren wird . Aber während des Spiels ist es trotzdem stressig . Denn wenn du nicht die perfekte Position hast , musst du auch mal irgendwo hinsprinten .

Bei mir kommt noch hinzu , dass ich die Bilder schon während des Spiels bearbeite . Das heißt , ich bin nicht immer ganz auf das Spiel konzentriert . Aber mit der Zeit habe ich gelernt , wie ich die Bearbeitung so schnell wie möglich erledigen kann .

Ich glaube , gerade für junge Fotografinnen und Fotografen ist es normal , Vorbilder zu haben , Menschen , die einen inspirieren . Das ist am Anfang auch sehr gut und sehr wichtig . Um Techniken zu lernen , ist es auch hilfreich , Bilder , die einem gefallen , nachzumachen . Und um zu lernen , wie ich zu dem Ergebnis komme , das ich haben will . Aber irgendwann ist es auch wichtig , sein eigenes Ding zu machen , Dinge selbst auszuprobieren , Dinge selbst zu sehen und darüber nachzudenken : Wer will ich sein und wofür will ich stehen ?“

Weitere Fotografen-Stories findest du im MPB-Blog .