Special
PHOTOKINA 2018
11
Der Sofortbild-Boom
Fotos als haptisches
Erlebnis: Ein Blick
auf den am stärksten
wachsenden Bereich im
Fotomarkt.
Sofortbildkameras
570
Menge in Tausend
Innerhalb von
nur vier Jahren
hat sich die Zahl
der verkauften
Sofortbildkame-
ras in Deutsch-
land mehr als
verfünffacht.
*Prognose PIV 9/2018
410
235
175
105
2014
2015
2016
2017
2018*
Passend zur Zielgruppe hat
Fujifilm die Sängerin Taylor Swift
als Gesicht von instax ausge-
wählt. Und während Werbung
mit Promis oft aufgesetzt wirkt,
nimmt man Taylor tatsächlich
ab, dass sie mit großer Freude
fotografiert. Bald kommt eine
Taylor-Swift-Sonderedition der
instax 6 auf den Markt, dem Ver-
nehmen nach in begrenzter
Stückzahl.
Neben Fujifilm (Halle 4.2) gibt
es noch den ein oder anderen
Anbieter von Sofortbildkameras
– zum Beispiel Leica mit seiner
„Sofort“, die Lomographische AG
(beide Halle 2.2) und Rollei mit
seiner neuen Rolleiflex Sofort-
bildkamera (Halle 4.2). Die Rollei
spricht definitiv andere Fotogra-
fen an als die meisten instax-Ka-
meras. Rollei spricht vom Trend
der „Slow Photography“, einem
bewussteren Fotografieren. Bei
der neuen Rolleiflex kann ich al-
les manuell einstellen, Doppelbe-
lichtungen machen und auch bis
zu 10 Sekunden lang belichten.
Der Markt ist also längst groß
genug für eine Diversifizierung,
nicht nur in Formaten von Mini
bis Square, sondern auch was die
Fotografentypen angeht. Fujifilm
allein hat aktuell 11 Modelle auf
dem Mark. Das jüngste, die auf
der photokina vorgestellte instax
SQ20, kann kurze Videosequenzen
aufnehmen, aus denen ich zum
Beispiel das beste Bild auswählen
oder eine Collage erstellen kann
– und zwar direkt in der Kamera,
sodass man trotzdem gleich sein
Foto in den Händen halten kann.
Wie früher, nur besser.
K|Lens gewinnt den PIV Start-up Award 2018
Rolleiflex Sofort-
bildkamera, Fuji-
film instax SQ20,
Leica Sofort.
Nun ist auf dieser pho-
tokina überall viel los
– vor allem an den
Ständen der großen Her-
steller. Aber das Treiben
am Stand von Fujifilm,
präziser: im Bereich von instax,
sticht dabei noch einmal beson-
ders hervor: Schulklassen, Teen-
ager, Millennials, vorzugsweise
weiblich. Der „Buzz“, den Sofort-
bilder erzeugen, ist unglaublich.
Es ist einfach wieder hip, analo-
ge Bilder zu machen – eben mit
dem Twist, dass man sie sofort
in den Händen hält, sehnsüch-
tig wartend, bis die Chemie ihr
übriges tut und das Bild von
Sekunde zu Sekunde
klarer sichtbar wird.
Das kommt super
an, vor allem in der
jüngeren Generation.
Das Sofortbild macht
Spaß, wenn man in
der Gruppe ist – ob
Selfie oder gegensei-
tiges Fotografieren.
Für einen selbst ist
es ein Ausdrucksmit-
tel für Kreativität und,
immer wichtiger: Ori-
ginalität. Die kleinen
Bilder haben einen
viel höheren Wert als
flüchtige Handyfotos.
Dass jedes Foto rund
80 Cent kostet, tut sein übriges,
um die im wahrsten Sinne des
Wortes gefühlte Wertigkeit des
Bildes für den Fotografen noch
einmal zu steigern.
Innerhalb weniger Jahre hat
sich die Zahl der verkauften So-
fortbildkameras vervielfacht. Und
bei diesem Wachstum ist kein
Ende in Sicht.