Nutze das Licht, um Kontraste und spannende Schatten in deinen Bildern zu erzeugen.
Der beste Einstieg ins Thema Licht ist ganz einfach: genau hinschauen. Beobachte bewusst, wie sich das Licht im Laufe des Tages verändert – in Farbe, Richtung und Intensität. Achte darauf, wie das Wetter oder die Jahreszeit das Licht beeinflussen. Und schau dir auch künstliche Lichtquellen an: Wie wirkt das kühle Bürolicht im Vergleich zum warmen Schein einer Nachttischlampe?
Zu verstehen, wie Licht wirkt – und es kreativ einzusetzen – ist essenziell für gute Bilder.
Helles, hartes Licht – zum Beispiel bei strahlendem Sonnenschein mittags – sorgt für starke Kontraste und harte Schatten. Viele Fotografen meiden dieses Licht, aber richtig eingesetzt kann es sehr ausdrucksstark wirken. Ganz anders wirkt weiches Licht, etwa bei bewölktem Himmel. Die Wolken funktionieren wie ein riesiger Diffusor und erzeugen gleichmäßige, sanfte Töne.
Besonders spannend ist das Licht in den Übergängen zwischen Tag und Nacht. Mit Apps wie PhotoPills kannst du genau planen, wann und wo Sonnenaufoder-untergang stattfinden – inklusive goldener und blauer Stunde. So bist du im richtigen Moment am richtigen Ort.
04 NEGATIVER RAUM Nutze freie Flächen im Bild, um mehr Spannung und Tiefe zu erzeugen.
Negativer Raum ist ein oft unterschätztes, aber wichtiges Gestaltungselement. Gemeint sind damit die Bereiche im Bild, in denen nichts „ passiert“ – zum Beispiel der Himmel oder der leere Raum zwischen zwei Gebäuden. Auch dieser Raum formt eine Fläche, die einen eigenen Einfluss auf die Bildwirkung hat.
Schau dir zum Beispiel das Bild hier über dem Text an: Der schmale Spalt zwischen den beiden Häusern ist entscheidend für die Bildwirkung, obwohl dort im Grunde gar nichts zu sehen ist. Hätten wir hier die Kamera nur ein paar Zentimeter anders gehalten, wäre der Abstand verschwunden – und das Bild würde unruhiger und weniger klar wirken.
Ein anderes Beispiel, aber hier im gleichen Bild zu sehen: Das Bild von Manhattan oben wurde zudem einfach auf den Kopf gestellt. Dadurch wird der negative Raum – also der Himmel zwischen den Gebäuden – plötzlich selbst zur Form, die an ein Hochhaus erinnert. Unser Gehirn erkennt darin etwas Positives, und schon übernimmt der eigentlich „ leere“ Bereich eine aktive Rolle in der Bildgestaltung.