09 FARBE BEKENNEN – ODER AUCH NICHT Ob bunt oder Schwarzweiß – entscheidend ist, was du mit dem Bild ausdrücken willst.
Ob du deine Bilder in satten Farben oder in klassischen Schwarzweiß-Tönen aufnimmst, ist ganz dir überlassen. Beide Varianten haben ihren Reiz – und jede transportiert eine ganz eigene Stimmung. Farben wirken oft lebendig, direkt und emotional, während monochrome Aufnahmen eher grafisch, reduziert oder sogar zeitlos wirken können. Wichtig ist: Es gibt kein Richtig oder Falsch – entscheidend ist, welche Wirkung du mit deinem Bild erzielen willst.
Ob du deine Bilder in voller Farbpracht oder in stimmungsvollen Grautönen umsetzt – das entscheidest du allein.
Wenn du schon beim Fotografieren eine bestimmte Bildsprache im Kopf hast, kann dir ein Blick in die Bildstile- oder Picture-Control-Einstellungen deiner Kamera helfen. Stell zum Beispiel den Monochrom-Modus ein, wenn du wissen willst, wie dein Bild in Schwarzweiß wirkt. Das hilft, schon beim Fotografieren bewusster mit Licht, Kontrasten und Formen zu arbeiten. Wichtig: Auch wenn du in RAW fotografierst und später alle Freiheiten bei der Bearbeitung hast – ein klarer Plan vor der Aufnahme führt oft zu stärkeren Bildern.
10 DIE SEELE EINES ORTES
Mit Perspektiven, Ausschnitten, Strukturen und Raum kannst du deiner Bildsprache mehr Ausdruck verleihen.
Jeder Ort lässt sich auf viele verschiedene Arten interpretieren – das macht die Fotografie so spannend. Statt dich nur auf die bekannten Postkartenmotive oder angesagten Foto-Hotspots zu konzentrieren, lohnt es sich, mit der Zeit eine eigene Sichtweise zu entwickeln. Sobald du versuchst, nicht nur abzubilden, was du siehst, sondern auch, was du fühlst, wird dein fotografischer Blick viel persönlicher – und deine Bilder ausdrucksstärker.
Ein Patentrezept dafür gibt es nicht. Aber stell dir bei deinem nächsten Fotospaziergang bewusst die Frage: Welches Gefühl vermittelt mir dieser Ort? Ist er ruhig, laut, verlassen, lebendig, chaotisch oder klar strukturiert? Versuche dann, mit Perspektive, Ausschnitt und Lichtstimmung genau dieses Gefühl zu transportieren. Das braucht Übung und Geduld – aber es lohnt sich.