PhotoWeekly 17.04.2019 | Page 17

Special S TA R K E F OT O S I M S T U D I O  17 Im Fokus: Kyle Galvin Der Modefotograf Kyle Galvin über die Nutzung von mehrfach gemieteten Studioflächen. Kyle Galvin Kyle ist Fashion- Fotograf in London. Zu seinen Kunden zählen AllSaints, L.K. Bennett, Ted Baker und Reebok. kylegalvin.com In welchen Studios arbeitest du? Für die großen, kommerziellen Shootings nutzen wir das Studio „Big Sky“. Für kleinere Arbeiten ist die Studio Photo Gallery (stu- diophotogallery.com) in London eines meiner Favoriten. Es ist ein erschwingliches Studio, da im Preis unter anderem ein Elin- chrom-Set inbegriffen ist, das für jeden Fotografen und für viele Lichtsituationen fantastisch ist. Welches Equipment nutzt du im Fotostudio am liebsten? Wenn ich mit kleinem Budget vor Ort bin, verwende ich ein Elin- chrom D-Lite RX 2/2 mit Schirm. Das Set liefert mir ein saube- res, natürliches Licht – perfekt für viele kleine Aufnahmen. Das Licht strömt aus dem Schirm, der für eine breite Streuung sorgt. Bei einem kürzlichen Shooting haben wir einen Profoto-Zoomspot mit Gobos verwendet, um eine Film- Noir-Stimmung für eine Kampa- gne zu kreieren. Das hat wirklich Spaß gemacht! Es gab so viele Lichtformen und sie schufen so viel Charakter. Ansonsten ver- wende ich beim Fotografieren einen Profoto-Kopf mit einer Oktagon-Softbox für ein natür- liches, weiches Finish. Sishi Yan: Kyle ver- bringt etwa 40% seiner Zeit im Stu- dio und den Rest ‚on location‘. Er bevorzugt studio­ basierte Schön- heitsbilder, foto- grafiert aber gerne Mode im Freien. Toby, Givenchy: Kyle arbeitet gerne mit einem einfach gehaltenen Licht- Set-up. Welchen Rat würdest du Fotogra- fen geben, die ein neues Studio gründen oder ein erfolgreiches Studio übernehmen möchten? Denke wirtschaftlich! Für mich ist es zum Beispiel viel günstiger, ein Studio temporär zu mieten, statt eines zu besitzen. Bei einem eigenen Studio können große Ba- siskosten anfallen. Aus diesem Grund solltest du es vermieten, wenn du es nicht nutzt. Das redu- ziert die finanzielle Belastung. Erfolgreiche Studiobilder müs- sen nicht immer mit dem gesam- ten Licht umgesetzt werden; du kannst mit einem Licht erstaun- liche Bilder erschaffen. Ich habe viele verschiedene Lichtkonfi- gurationen ausprobiert und so- bald ich mich mit dem Look mei- ner Blitzlichter vertraut gemacht habe, habe ich weitere Modifika- toren hinzugefügt. Das Studio macht vielen Leu- ten Angst. Also sprich mit jeman- dem, der dort arbeitet und sich auskennt. Das Wissen um den Umgang mit einem Blitz hilft dir zehnfach, denn bei der Fotografie dreht sich alles um den Einsatz von Licht. Angst wird dich krea- tiv einschränken. Doch Blitzlicht kann in Innenräumen oder bei schlechtem Wetter unerlässlich sein. Lerne ihn zu beherrschen, um deine Bilder perfekt in Szene zu setzen. Nächstes Kapitel: Werkzeuge des Handwerks