PhotoWeekly 18.03.2020 | Page 20

Special LANDSCHAFTEN BEARBEITEN 20 Helles Licht kontrollieren So fotografierst und An hellen, sonnigen und optimierst du Motive wolkenlosen Tagen kann mit zu viel Licht. es auch passieren, dass ein Landschaftsmotiv zu viel Licht abbekommt, je nach Lichtrichtung keine modellie- renden Schatten zu sehen sind und die Szenerie insgesamt eher langweilig als strahlend wirkt. In zu hellen und überstrahlten Lichtmomenten musst du sicher- stellen, dass deine endgültige Be- lichtung auf den Lichtern basiert und alles andere auf natürliche Weise „nachdunkelt“. Grundsätz- lich gilt: Belichte auf die hellste Stelle im Bild, um Überbelichtun- gen und den damit einhergehen- den Verlust von wichtigen Informa- tionen und Details zu vermeiden. Erntezeit Bhutan: Die Reduzierung der Belichtung und Erhöhung der Farb- sättigung verleihen dem Bild eine sanf- te und gefühlvolle Stimmung.   In der Postproduktion angekom- men, gibt es nun keine festen Re- geln mehr. Verwende einen kor- rekt kalibrierten Monitor, füge eine oder mehrere Einstellungs- ebenen hinzu und dunkle deine Datei nach Belieben ab – wobei du die Lichter stets im Auge be- hältst. Du wirst feststellen, dass die hellen Bereiche im Bild durch das Abdunkeln an Textur und – je nach Motiv– auch an Farbe gewinnen. Dieser Ansatz funktio- niert besonders gut, wenn dein Hauptmotiv heller ist als seine Umgebung: Durch die Reduzie- rung der Helligkeit wird die Um- gebung noch dunkler und es ent- steht automatisch eine Vignette. Nebel aufhellen: Nutze das Pinsel- werkzeug, um Ne- belschwaden im Bild selektiv aufzuhellen. Um die Richtung des Lichts zu beeinflussen beziehungsweise zu verändern – oder die Andeutung zu verstärken, dass dein Motiv punktuell ausgeleuchtet wurde – empfehlen wir dir, nur die oberen und unteren Bereiche der Auf- nahme abzudunkeln. Achte hier- bei darauf, dass die Pinselstriche beziehungsweise Kanten der Masken den natürlichen Rändern und Abgrenzungen im Motiv ent- sprechen, zum Beispiel bei Was- sertexturen oder Wolken. Theoretisch kannst du in der Nachbearbeitung sogar so weit gehen, dass du eine am hellen Tag aufgenommene Datei in eine intensive Nachtaufnahme ver- wandelst. Lass deiner Fantasie freien Lauf und experimentiere: Mit etwas Übung und Fleiß ist vieles möglich. Mit der Zeit wirst du erkennen, welches Potenzial in zunächst nicht perfekten Mo- tiven steckt, wenn du die Post- produktion als Teil deines Auf- nahmeprozesses verinnerlichst. Letztes Kapitel: Perfekte Lichtbearbeitung