Profi-Fotografen schwören auf das RAW-Format . Was das ist und welche Vorteile es bringt , erklären wir hier .
W ie du gesehen hast , kannst du beim Fotografieren mit eigenen Einstellungen spannendere Ergebnisse erhalten als im Automatik-Modus . Zudem lässt sich auch in der Nachbearbeitung in Aufnahmen vieles optimieren – sei es durch Farbanpassungen , die Korrektur von Objektivfehlern oder auch hinsichtlich der Helligkeitseinstellungen . Das klappt in größerem Umfang aber nur mithilfe von RAW-Dateien .
Im Gegensatz zu den klassischen JPEGs , die jede Kamera produziert , besitzen RAWs einen deutlich größeren Bearbeitungsspielraum . Eigentlich sind sie ein digitales Negativ , das viel mehr Bildinformationen speichert , als es ein JPEG je könnte . Aus RAWs kannst du dann mithilfe eines RAW-Konverters dein Bild selbst „ entwickeln “, wobei das Original erfreulicherweise ja nicht verloren geht .
Wie deine Kamera Bilder aufnimmt
Deine Kamera erfasst und verarbeitet Bilder in vier Schritten . In Stufe 1 gelangt vom Motiv ausgehendes Licht auf den Sensor . In Stufe 2 entsteht noch kein Bild , sondern vielmehr eine RAW-Datei , die Farb- und Helligkeitswerte der einzelnen Pixel enthält . Diese werden in Stufe 3 von einem Konverter zu einem JPEG ( Stufe 4 ) weiterverarbeitet .
8 Dinge , die du mit RAWs machen kannst
Wenn du deine Kamera auf RAW einstellst , kannst du all diese Vorteile später nutzen ...
Weißabgleich anpassen
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Wenn du ein JPEG-Bild aufnimmst , wird der Weißabgleich direkt in der Kamera vorgenommen und alle verbleibenden
„ unnötigen “ Farbdaten werden gelöscht . Mit einer Rohdatei behältst du alle Farbinformationen und kannst den Weißabgleich später beim „ Entwickeln “ des RAW-Bildes vornehmen .
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Rauschkontrolle
Bei hohen ISO-Werten entsteht Bildrauschen . Bei JPEGs versucht die Kamera , dem entgegenzuwirken und es wieder herauszurechnen . Wenn du stattdessen in RAW fotografierst , kannst du das Rauschen manuell und mit besseren Ergebnissen entfernen .
Wahl des Konverters
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RAW-Konverter haben zwar ähnliche Funktionen , dennoch unterscheiden sie sich oft im Aufbau und in ihrer Technik . Welcher der richtige für dich ist , musst du selbst herausfinden . Die bekanntesten sind Camera Raw für Photoshop , Lightroom , Capture One , DxO PhotoLab und Luminar . Bekannte kostenlose Varianten sind Darktable und RAW Therapee .
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Objektivfehler korrigieren
Kein Objektiv ist perfekt und jedes verursacht Vignettierungen , Verzerrungen und chromatische Aberrationen . Mithilfe eines RAW- Konverters kannst du diese aber mit wenigen Klicks entfernen .
Details in den Schatten
In dunklen Bereichen verlieren
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JPEGs jede Menge Details , die du nicht wiederherstellen kannst .
Anders bei RAWs : Hier kannst du schwarze Stellen wieder aufhellen .
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Details in den Lichtern
Was für Schatten gilt , gilt auch für Lichter . In zu hellen Bereichen gehen die Details verloren . Mithilfe von RAWs kannst du diese aber wieder zurückholen . Besonders praktisch bei Fotos in der Nacht !
16-Bit-Export
Die JPEG-Dateien , die du von
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einer Kamera erhältst , bestehen aus 8-Bit-Daten . Das ist in der Regel in Ordnung , aber eine starke Komprimierung kann dazu führen , dass sich Artefakte bilden . Wenn du dagegen in RAW aufnimmst , kannst du
16-Bit-TIFF-Dateien exportieren , die starken Tonanpassungen und Detailverbesserungen viel besser standhalten .
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Lokale Anpassungen
Mit vielen RAW-Konvertern kannst du auch einzelne Bereiche an passen , ohne das restliche Bild zu bearbeiten . Dazu stehen Masken , Verlaufsfilter und Pinsel zum Auf hellen , Abdunkeln , Anpassen der Farben und so weiter zur Verfügung .