„ Mini-Stative “ sind nicht zu unterschätzen . Sie
mögen kleiner und leichter sein als normale Sta- tive – trotzdem stemmen sie locker eine DSLR .
Von Thomas Probst
Bei der Bezeichnung „ Mini-Stativ “ werden viele Fotografen an die teils winzigen und wackeligen Tischstative denken , die man manchmal in Elektronikmärkten kurz vor der Kasse am Ramschtisch angeboten bekommt . Doch zwischen diesen Tischstativen und Mini-Stativen liegt ein riesiger Unterschied . Mini-Stative können einiges aushalten und punkten mit einer hohen Flexibilität . Das zeigt seit Jahren die Marke Joby mit ihrem GorillaPod , das in verschiedenen Versionen sogar für schwere Spiegelreflexkameras geeignet ist . Darüber hinaus gibt es Mini-Stative , die nahezu den gleichen Funktionsumfang wie klassische Stative bieten – mit dem Unterschied , dass sie einfach deutlich kleiner und leichter ausfallen . Wir haben drei Stative für den Einsatz mit DSLRs und DSLMs zusammengestellt .
Der Klassiker im neuen Gewand Joby GorillaPod 3K Kit
Das GorillaPod 3K Kit gehört zur
N O 041
34 / 2018
Joby GorillaPod 3K Kit
KAUFTIPP neuen Generation der Produktreihe und besteht aus dem Basis-Stativ und einem abnehmbaren Kugelkopf . Beides zusammen wiegt etwa 393 Gramm und stemmt im Praxiseinsatz Kameraequipment mit einem Gewicht von bis zu drei Kilogramm . Es ist somit kein Problem , zum Beispiel eine Canon EOS 5D Mark IV mit angesetztem Canon EF 70-200 mm f / 2,8L IS III USM auf dem GorillaPod zu montieren . Durch die vielen Kugelgelenke an den Beinen sind beliebige Aufnahmewinkel möglich – da sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt . Dank der Biegsamkeit können die Beine des GorillaPods sogar um Stangen und dicke Äste geschlungen werden . Auch im Videobereich gibt es Anwendungsmöglichkeiten . So wirken Aufnahmen teilweise ruhiger , wenn der Filmer die Kamera auf das GorillaPod setzt und
Quick Facts :
Preis : ca . 65 Euro
Kopf : Kugelkopf mit Panoramaachse
Max . Traglast : 3 kg Packmaß : 305 mm
Abmessungen / Gewicht ( mit Kopf ): ca . 65 x 60 x 305 mm / 393 g unten an den Beinen festhält .
Eine Arbeitshöhe von knapp fünf Metern mantona kaleido Mini ( verschiedene Farben )
N O 041
34 / 2018 mantona kaleido Mini
KAUFTIPP
Das mantona kaleido Mini besteht aus Kunststoff und ist mit fünf Beinsegmenten ausgestattet , die eine Arbeitshöhe von bis zu 495 Millimetern erlauben . Das ist durchaus beeindruckend , wenn man bedenkt , dass das Mini-Stativ im zusammengepackten Zustand lediglich 220 Millimeter misst . Um die Beine auszufahren , muss nur kurz der Fuß am unteren Ende gedreht werden . Schon lässt sich das Bein entweder ein- oder ausfahren . Das Stativ und der mitgelieferte Kopf sind in der Lage , bis zu fünf Kilogramm zu tragen . Da wir beim GorillaPod ( oben ) bereits das Beispiel mit der Canon 5D Mark IV gebracht haben , ließe sich auf Basis der Traglastangabe des Herstellers auf dem mantona kaleido Mini sogar eine EOS-1D X Mark II verwenden . Der Kugelkopf macht einen stabilen , wertigen Eindruck und ist mit einer separaten Panaroma-Achse ausgestattet . Das kaleido Mini ist in verschiedenen Farben erhältlich , wobei Blau ab 45 Euro am günstigsten angeboten wird . Für Grün und Silber sind es 50 Euro , für Rot 61 Euro und für Schwarz und Pink werden
Quick Facts :
Preis : ab ca . 45 Euro
Kopf : Kugelkopf mit Panoramaachse
Max . Traglast : 5 kg Packmaß : 220 mm
Abmessungen / Gewicht ( mit Kopf ): ca . 70 x 70 x 220 mm / 725 g
72 Euro verlangt .
Wenn es auf jedes Gramm ankommt Rollei City Traveler Mini Tischstativ Titan
Der recht hohe Preis für das
N O 041
34 / 2018
Rollei City Traveler Mini Tischstativ Titan
KAUFTIPP
Rollei City Traveler Mini Tischstativ hängt mit dem verwendeten Material zusammen . Rollei setzt auf leichte Carbonbeine mit insgesamt vier Segmenten . Das Stativ erreicht zwar mit maximal 460 Millimetern nicht ganz die Arbeitshöhe des oben gezeigten mantona kaleido Mini – dafür ist es mit einem Packmaß von 190 Millimetern nochmal um 30 Millimeter kürzer und damit platzsparender . Der Vorteil des Carbon-Materials macht sich beim Gewicht bemerkbar . Das City Traveler Mini wiegt mit Kopf nur 613 Gramm . Das mantona bringt dagegen 725 Gramm auf die Waage . Der Unterschied mag nicht allzu riesig erscheinen – wer aber zum Beispiel länger mit dem Rucksack auf Reisen ist und auf jedes Gramm achtet , der wird sich über die Gewichtsersparnis freuen . Der Ausklappmechanismus funktioniert wie beim mantona-Pendant : Einfach unten den Fuß drehen und dann das Bein ausziehen oder zusammenschieben . Die maximale Traglast beträgt fünf Kilogramm . Das reicht selbst für große DSLRs .
Quick Facts :
Preis : ca . 134 Euro
Kopf : Kugelkopf mit Panoramaachse
Max . Traglast : 5 kg Packmaß : 190 mm
Abmessungen / Gewicht ( mit Kopf ): keine Angabe / 613 g
Das PhotoWeekly-Fazit „ Mini-Stative sparen Platz und sind dennoch stabil .“
Thomas Probst , Zubehör-Experte
Eines ist klar : Mini-Stative können klassische Dreibein-Lösungen nicht ersetzen . Dafür fehlt ihnen einfach die nötige Arbeitshöhe . Es gibt aber durchaus Momente , in denen Mini-Stative im Vorteil sind . Zum Beispiel dann , wenn das Gepäck möglichst leicht ausfallen soll und man trotzdem ungerne auf ein Stativ verzichten möchte . Auch im Gelände machen Mini-Stative wie das GorillaPod eine gute Figur . Dank der flexiblen Beine lässt sich die Kamera selbst auf Felsen problemlos positionieren . Das mantona kaleido Mini und das Rollei City Traveler Mini haben ebenfalls ihre Stärken : Obwohl sie so klein ausfallen , ermöglichen sie unterschiedliche Arbeitshöhen und eine Traglast , die selbst für schwere DSLRs geeignet ist . Mini-Stative lassen sich selbst dann einsetzen , wenn am Aufnahmeort wenig Platz ist und sich ein normales Stativ kaum aufbauen ließe .